Nadja Drygalla, Herr Königshaus und europäische Medien

von Aug 5, 2012Allgemein2 Kommentare

So heute war es dann endlich soweit, nachdem sich in den letzten Tagen jeder eine Meinung gebildet bekommen hat, durfte Nadja Drygalla nun endlich auch selbst was sagen. Gegenüber der dpa. Das dürfte mittlerweile allerdings etwas spät sein. Jeder, der ein Mikrofon und eine Kamera ins Gesicht gehalten bekommen hat in den letzten Tagen, durfte sich ja zu den Umständen um die freiwillige Abreise von Nadja Drygalla aus dem olympischen Dorf äußern, ob das nun auch nur irgendeinen Ansatz von Substanz hatte oder nicht, war egal. Es wusste eh niemand so wirklich, was da vorgefallen war, außer die recht dünne, Monate alte Sachlage wurde immer und immer wieder durchgekaut. Was Nadja Drygalla der dpa zu sagen hatte könnt Ihr hier nachlesen.

Update: Und nun geht sie munter weiter die Hexenjagd auf Nadja Drygalla. Sie soll Bekannte haben/gehabt haben, die in der rechten Szene gewesen seien/sind. Och nein…wie ist das nur möglich? Am allerschlimmsten ist, dass alle versuchen, sich auf Kosten von Nadja Drygalla reinzuwaschen. Alle Entscheidungsträger haben vorher davon gewusst und nichts gesagt und getan und jetzt soll einzig die Sportlerin die Böse sein? Das funktioniert wohl so nicht. Wer unter den Teppich kehrt liebe Funktionäre muss auch den Dreck wegmachen, wenn er dann doch gefunden wird. Aber auch hier zeigt sich, dass Leistungssportler im Endeffekt nur die Marionetten und Lorbeerbringer für Funktionäre und die sind, die sich mit den Erfolgen schmücken wollen.

Weiterer interessanter Fall der letzten Woche… Der Herr Königshaus … Wehrbeauftragter des Bundestages… Seines Zeichen Mitglied in der FDP. Ein Liberaler also… liebral solange, wie man ihm nicht auf den Schlips tritt. Das hat der Herr Königshaus nämlich gar nicht gern und schreibt dann schonmal böse Briefe….. Aber Herr Königshaus, warum haben Sie denn nicht gefragt, ich hätte Ihnen gern erklärt, dass man manche Sachen einfach mal aussitzen muss, damit sie nicht allzu hohe Wellen schlagen… einfach mal still sein und abwarten, bis sich der Sturm im Wasserglas legt… sowas nennt man auch liebevoll Streisand-Effekt, wenn etwas ausgesessen nicht an die Öffentlichkeit geraten wäre, man aber aus eigenem übersteigertem Ego heraus Wellen schlagen will. Aber nein… Sie nehmen das Wasserglas und schütteln nochmal richtig. Und versuchen das stürmische Wasser ins Gesicht des Herrn Pokatzky, seines Zeichens Journalist, der unter anderem auch der Bundeswehr in Medienbelangen hilfreich zur Seite steht, wie und wo genau steht in diesem Post im Bendler Blog. Der Herr Königshaus hatte einen kurzfristigen Anfall von Profilierungsbedürfnis und kritisierte den Verteidigungsminister ob seiner Verlegung eines Gelöbnisses an den Bendler Block in Berlin. Dies wiederum nahm der der Herr Pokatzky zum Anlass im Deutschlandradio Kultur dagegen zu wettern und seinem Unmut freien Lauf zu lassen. Dies stand dann auch so im Internet. Das wiederum fand der Herr Königshaus nicht lustig und nahm all seine Autorität zusammen und schrieb an den Chef vom Deutschlandradio. Um die Geschichte nicht in die Länge zu ziehen. Forderung war die entfernung der Inhalte zu beschriebenem Vorfall aus dem Internet. In einem demokratischen Staat mit Medien- und Meinungsfreiheit gehe ich natürlich völlig naiv davon aus, dass a) die Inhalte nicht gelöscht werden und b) ein lieberaler Politiker zu den Grundwerten seiner politischen Auffassung stehen kann… scheinbar hat Herr Königshaus aber andere Auffassungen als seine Parteimitgliedschaft vermuten lassen sollte. Damit befindet er sich aber in Gesellschaft. Dieses Phänomen scheint in deutscher Politiklandschaft weit verbreitet zu sein.

Unsitten dieser Art sind aber scheinbar in Europa gerade angesagt, politisch und wirtschaftlich steht das Wasser bis Oberkante Unterlippe und so vor allem kritische Journalisten unbeliebt, die auch noch recherchieren und nachfragen, wenn das Schiff mal mehr oder weniger sehenden Auges aufs Riff gesetzt werden soll. So passiert es grad in Spanien, prominente und kritische Journalisten werden aus den öffentlich-rechtlichen Medien entfernt. Jüngstes und bekanntetes Opfer dieser Säuberungswelle im spanischen Fernsehen ist Ana Pastor, die bekannt wurde, weil sie Herrn Ahmadinedschad kritische Fragen stellte und auch während einer Befragung der mittlerweile Regierungspartei kein Blatt vor den Mund nahm, in der es um die Sichtweisen zum unabhängigen öffentlich-rechtlichen Fernsehen ging. Was das bringt sehen wir jetzt… neben ihr durften auch noch drei der Hauptmoderatoren von Nachrichtensendern gehen und wurden durch parteitreue Personen ersetzt. Grandioser Umgang der Spanier mit Krise und Medien. Nachzulesen inklusive etwas Videomaterial ist das auch nochmal in diesem Blogpost.

Jens

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2 Kommentare

  1. Usedomspotter

    Königshaus hat ja schon mal den passenden Namen zu dem was Monti vorschwebt: Zurück zum Feudalismus. Und die Spanier scheinen es auch gut zu finden.

    Antworten
    • docW

      Ich spreche ja auch schon seit längerem von Neo-Feudalismus. Das wollen nur die wenigsten hören…

      Antworten

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