Das Weingut Nehb ist ein traditionsreiches Weingut aus Grünstadt-Asselheim an der Weinstraße in der Pfalz. Und auch wenn die Tradition bis ins Jahr 1519 zurück reicht, kommt der Auftritt des Weingutes in allen Belangen sehr modern daher.
Auffallend ist das Spiel mit den Engels- und Teufelsmotiven… Das basiert sowohl auf der Lage des Weingutes am Fuße der Gemarkungen „Goldberg“ und „Höllenberg“, findet sich aber auch in der Philosophie von Familie Nehb. So stehen Engel und Flügel für den ruhigen, ausgeglichenen „goldenen Himmel“ und Teufel und Horn für die umtriebige, experimentierfreudige „Hölle“ … eine Symbolik, die mir doch durchaus auch abseits vom Wein gefällt.
Der Gang durch‘s eigene Weinlagergewölbe auf der Suche nach etwas dem momentan etwas winterlich eigenwilligem Gaumen Schmeichelnden – Ergebnis: Cabernet Mitos vom Weingut Nehb – gereift im Barrique.
Ich hab ja keine Ahnung. Ich trink Wein ja nach Empfehlung und nach Etikett. Es ist von mir also wie immer kein hochtragendes Geschwafel über Noten und Nuancen zu erwarten. Ich trinke ein Glas Wein, weil er mir schmeckt. Ich bin da wohl ein bisschen Punk. Mich interessiert das ganze schnöselig, hochtragende am und im Wein nicht. Bei mir punkten da eher die, die in Sachen Wein und Marketing mein Interesse wecken. Ja, ich komm nun mal aus der visuellen und Marketing-Ecke und bin da empfänglich.
Ich habe die Weine vom Weingut NEHB echt gern. Über den Schwarzriesling hab ich mich ja schon früher mal ausgelassen.
Diesmal also der im Barrique gereifte Cabernet Mitos. Beim Cabernet Mitos, und auch das musste ich mir erstmal anlesen, handelt es sich um eine sehr junge Rebsorte, die zwar schon Anfang der 1970er vorgestellt wurde, aber erst Anfang der 2000er ihren Sortenschutz bewilligt bekommen hat. Seither erfreut sich die Rebsorte bei immer mehr Winzern immer größerer Beliebheit und wird deshalb auchj auf immer mehr Flächen angebaut.
Der Cabernet Mitos ist unter anderem für seine Winterhärte bekannt und beliebt.
Der Wein wiederum enthält gar erquicklich Gerbstoffe, was für eine längere Lagerung des Weines spricht. Hier empfiehlt sich sozusagen eine Lagerung im Barrique.
Das wiederum kommt dem Whiskeyfreund in mir natürlich zum Vergleiche sehr recht, werden doch auch hier beim Wein ausgebrannte Eichenfässer für die Lagerung verwendet. Das schiebt nicht nur ein paar Vanillearomen in den Wein, sondern auch die Tannine aus der Eiche finden ihren Weg in den Wein. Die 225 Liter Eichenfässer sind dazu so wunderbar nostalgisch im Anblick.
Dass Cabernet Mitos wegen seines hohen Anteils an roten Farbstoffen in den Trauben auch als Anteil in Weinen zur Färbung genutzt wird, soll der Vollständigkeit halber erwähnt sein.
Kommen wir jetzt aber zum Fläschchen aus dem Weingut NEHB. Also rausgestiegen aus dem Gewölbe, die Flasche entkorkt, dekantiert und temperiert… 😉
Was einen da erwartet ist ein auffällig dunkler trockener Rotwein mit im ersten Moment dominierenden Fruchtnoten, was auch dem Gelegenheitsweingenießer sehr entgegenkommt. Was man da jetzt schmecken darf, sei dem Selbstversuch überlassen. Johannisbeere und auch Pflaume würde ich jetzt zugestehen.
Was ganz toll ist am Cabernet Mitos von NEHB ist dieses wunderbar volle Erlebnis, was man da so am Gaumen hat, und dabei sind die Einflüsse des Ausbaus im Barrique alles andere als auffällig sondern wunderbar zusätzlich. Man schmeckt das schon heraus, ohne dass das irgendwie stören könnte…
Kurzer Einwurf: So Wein direkt vom Winzer is schon nett. 🙂
Angenehm und dem Trinkgenuss zuträglich ist die als mild zu bezeichnende Säure. Das macht den Cabernet Mitos von NEHB zu einem echt empfehlenswerten trockenen Rotwein für den norddeutschen Wein-Punk wie mich. Oder anders, der Wein zieht einem nicht beim ersten Schluck den Gaumen und den Rest des Gesichts zusammen…
Da Rotwein immer schnell eine recht auffällige Wirkung auf meine Gesamtkonstitution hat, hätte ich zwar gern noch ein zweites Glas getrunken, hab dies aber verantwortungsvoll verschoben. Soll aber heißen, man schenkt sich von dem Cabernet Mitos von NEHB gern noch mal nach. Auch das dürfte unzweifelhaft für den Wein sprechen.
Dem Interessierten seien die nackten, kalten Eckdaten des Weins nicht vorenthalten:
Jahr | 2014 |
Name | Cabernet Mitos |
Geschmack | trocken |
Beschreibung | Barrique-Wein |
Lage | Asselheimer Goldberg |
Alkohol | 13,0 % |
Zucker | 4,3 g/l |
Säure | 5,6 g/l |
Inhalt | 0,75 l |
Enthält Sulfite.
Wer sich für den Wein interessiert, der kann diesen natürlich beim Weingut NEHB direkt erwerben. Ich verlinke mal die durchaus ansprechende Webseite vom Weingut NEHB.
Bei Falstaff hat der Cabernet Mitos von NEHB beachtliche Noten und eine Empfehlung bekommen. Das ersetzt allerdings auch nicht den Selbsttest.
Wenn Ihr also nen echt guten, kräftigen Rotwein mögt, dann solltet Ihr den Cabernet Mitos von NEHB probieren.
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