Jede Woche hat ihre tragischen Helden. Eben gerade hab ich mir die Titelseite des Lokalteils der Ostsee-Zeitung zu Gemüte geführt und da stand es. Karl-Heinz… 72 Jahre alt … ursprünglich aus dem schönen Franken, lebt jetzt in Swinemünde.
Die Tragik nahm seinen Lauf als Karl-Heinz mit Frau und weiteren Personen im benachbarten Heringsdorf einen Restaurantbesuch durchführte und auf dem Rückweg auf der Promenade Frau nebst Begleitung vom Schergen der Kurverwaltung in Raubrittermanier um die Kurtaxe für unser schönes Kaiserbad erleichtert wurde.
Die Aufregung muss groß gewesen sein, dass die Story ihren Weg auf die Titelseite gefunden hat… und ich fühlte mich auf seltsame Weise unterhalten… kurzes Lob an den verantwortlichen Redakteur.
Die Unfassbarkeit dieses Vorgangs lässt mich jetzt noch in Schauern vor dem Rechner sitzen.
Einige Details der Story lassen mich allerdings etwas verwundert zurück… Karl-Heinz fuhr mit dem Rad zurück gen Heimat während Frau und Besuch zu Fuß unterwegs waren… Hier hätte ich gern Gründe erfahren…war Karl-Heinz genervt? Hatte er noch etwas vor, was niemand wissen sollte?
Dazu kommt: Karl-Heinz‘ Gattin war nur noch mit 3€ Hartgeld unterwegs, so dass sie wohl gerade noch die Kurkarte beim Eintreiber von Heringsdorf Inkasso abdrücken konnte… was sagt uns das jetzt? Karl-Heinz scheint jedenfalls die Kasse zu verwalten.
Fakt ist jedoch, wer die Annehmlichtkeiten der Usedomer Kurorte in Anspruch nimmt, darf dies durch die Zahlung der Kurtaxe mitfinanzieren. Und das Schöne daran ist, auf Usedom zeigt man sich erfreulich kulant… da werden Kurkarten untereinander anerkannt und und und… alles positiv zu bewerten… und auch wenn das selten vorkommt… ich kann da Bürgermeister Petersen nachvollziehen, dass er sich recht kurz angebunden auf die Nachfrage bezüglich der Modalitäten zur Kurtaxe zeigte.
Und das alles, wo Karl-Heinz doch fast täglich seine Ostsee-Zeitung über den ganz kleinen Grenzverkehr nach Swinemünde schmuggelt…
Kurze Frage an die Ostsee-Zeitung, wenn Karl-Heinz ein Abo bestellen würde, würde ihm die Zeitung dann in Swinemünde zugestellt werden? Wenn dem so sei, könnte er die Gefahr neuerlich durch die Eintreiber der Kurtaxabzocker überrumpelt zu werden minimieren.
Nochmal ein Danke an die OZ für diesen Artikel!
Apropos minimal. Wochenlang, fast täglich mit dem Fahrrad stundenlang durch die Landschaft zu gurken und das jedes Jahr aufs Neue, ohne faktisches Ziel außer dem, als Erster anzukommen, und das zum Großteil ohne realistische Chance auf Ruhm und Ehre. Was ist da die Motivation? Wie vergleichbar ist das mit dem eigenen Leben? Und würde man, besäße man denn die körperliche und diesbezügliche Leistungsfähigkeit, Gleiches oder Ähnliches machen? Wie man sich im Rahmen der Tour de France und anderer Radfahrunternehmungen durch die Lande begeben kann, wirft in mir Fragen auf.
Und wenn der eine oder andere glaubt, dass meine Gedankengänge noch komischer sind als sonst… Das mag stimmen…und mag am gestörten Nachtschlaf der letzten Nacht liegen… nach meiner Heimkehr von der einzig wahren Beachparty in Zinnowitz an der Surfbar 8Q, freute ich mich auf ein paar Stunden Nachtschlaf. Aber schon der Weg gen Schlafstatt wurde begleitet mit rhythmischen Basstönen die von einem Freiluftfestival in 7,5km Entfernung stammten… lag es am ungünstigen Wind oder einfach nur an der Lautstärke. Meine Schlafqualität litt allerdings merklich.
Die Frage, die sich mir in dem Zusammenhang allerdings wirklich stellt:
Wie hält man das direkt am Ort des Geschehens aus? Also nicht die Lautstärke sondern diese fälschlicherweise als Musik bezeichneten elektronischen Akkustikversuche.
Jens
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Das COFFEEPOTDIARY ist mein ganz persönlicher Platz für Entdeckungen, Gedanken und mehr. Entstanden aus der Idee meinen Kaffeekonsum zu dokumentieren ist es mittlerweile ein Blog mit ganz unterschiedlichen Themen.
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