Morgens … ich betrete die Küche. Ein Radio ist an. Allein das ist schon Garant für einen schlechten Start in den Tag. Was der ganzen Sache aber die morgendliche Krone aufsetzt ist plattdeutscher Gesang und Musik auf dem Niveau eines Kita-Chores bei der allerersten Probe. Hier fängt dann schon morgens meine positive Einstellung zum Rundfunkbeitrages zu bröckeln an. Ich würde hier gern regulierend eingreifen… mit einer Axt. Meine liberale Grundeinstellung sorgt allerdings dafür, dass ich das Martyrium mittels des Ausschalters beende.
Wo wir gerade bei Medien sind. Ich hab „Black Rain“ mit Michael Douglas geschaut. Ein Film aus dem Jahr 1989 in bester 80iger Action Schreibweise, Regie Ridley Scott. Und sogar mit einem für meinen Geschmack tollen Drehbuch mit ein paar netten Winkelzügen. Dazu in einem absolut genialen Stil gefilmt. Düster mit ein paar schönen Geschwindigkeitswechseln und Michael Douglas in Bestform.
Sowas gibt es ja heute nicht mehr. Das einzige, was es heute im Mainstream Kino zu geben scheint sind unendliche Wiederholungen, Fortsetzungen und noch zwanzig Comicverfilmungen, bei den man nicht mal mehr weiß, welcher „Superheld“ da durch den Green Screen getreten wird. Das ist so unendlich langweilig. Und austauschbar… Da hebt mich Momoa als Wassermann auch nicht mehr wirklich an.
Was mich emotional angehoben hat in den letzten Tagen war die neue Bäderregelung für Mecklenburg Vorpommern, die uns da verkauft werden soll. Hier wird geregelt in welchen Orten zu welchen Zeiten am Sonntag Einzelhandelsgeschäfte geöffnet werden dürfen. Unter Druck der Gewerkschaft und leisen Applaus der Kirche werden da die letzten Standortvorteile einiger Städte und Gemeinden geopfert. Ja, man muss nicht am Sonntag einkaufen, das steht aber auch nicht zur Debatte, es geht darum, dass man könnte, wenn man wollte, und wer nicht will, kann es ja auch bei offenen Geschäften lassen, auch von Montag bis Samstag. Das kann aber nicht Argument sein. Gerade in Tourismusgebieten ist der Sonntag ein umsatzträchtiger Tag für den Einzelhandel und wenn eben dieser Einzelhandel die Öffnungszeiten personell abdecken kann, wenn die Angestellten am Sonntag arbeiten wollen, dann sollte man das auch zulassen. Das gilt eigentlich für alle Gegenden. Wenn man das dann einfach mal mit einer Regelung an der Realität vorbei verhindert, frage ich mich wieder einmal, wieviel Vorpommern der Regierung im mecklenburgischen Schwerin wert ist. So wird jetzt, nach dem Schlag gegen die Wolgaster Peene Werft mit dem Bau- und Lieferstopp der saudischen Patrouillenboote, auch noch die Bäderregelung für Wolgast gekippt, die im Sommer sonntags für volle Parkplätze an Supermärkten geführt hat. Was der neue bemitleidenswerte Innenstadtmanager in Wolgast da jetzt noch machen soll und kann?
Vor kurzem habe ich hier im Blog oder woanders die Frage gestellt, welche apokalyptische Seuche uns diesen Jahresanfang verziert. Nach den Knallern der letzten Jahre BSE, EHEC, H5N1 ist es in diesem Jahr etwas verhaltener. Es sind nur ein paar durchfallverursachende Bakterien auf Geflügelfleisch im Supermarkt, welche uns dann sicherheitshalber zur Ponylasagne greifen lassen sollten. Aufgedeckt hat das Übel eine Anfrage der Grünen initiiert von Anton Hofreiter. Diesmal geht die Kritik allerdings nicht in die Landwirtschaft, die ja eigentlich immer für ein Mimimi gut ist… Nein, in diesem Jahr sind es die Geflügelschlachthöfe, die wohl sogar zurecht in der Kritik stehen?
Jens
COFFEEPOTDIARY.de | FGW
Das COFFEEPOTDIARY ist mein ganz persönlicher Platz für Entdeckungen, Gedanken und mehr. Entstanden aus der Idee meinen Kaffeekonsum zu dokumentieren ist es mittlerweile ein Blog mit ganz unterschiedlichen Themen.
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