Old Man’s Tongue – Hallo ECHO … hallo Musik?
Freitag… gestern war ECHO … und? Ja passiert halt…. Eine Veranstaltung, die an Banalität kaum zu überbieten ist.
Sorry für die PUHDYS und Roland Kaiser … die einzigen, die ich aus den nun folgenden Zeilen ausschließen will… musikalisch muss auch das nicht mein ein und alles sein… aber Respekt vor Mensch und Leistung kann ich dann doch zweifelsohne empfinden.
Den Rest der versammelten deutschen und internationalen (es schüttelt mich) Musikszene kann ich nicht wirklich ernst nehmen… und diejenigen, die da diese komischen Bögen verteilen auch nicht…
Das, was sich da auf der Bühne produziert allerdings auch nicht… das ist nicht meins… banal, oberflächlich und zu Tränen rührend… die einen wegen der herzerweichenden Texte, mich aus Schmerz erkennen zu müssen, dass Popmusik heute genauso weichgespült ist, wie die konsumierende Masse… früher war Musik noch Revolution und Provokation… sogar manchmal im Mainstream… nein eigentlich nicht… es war schon immer dieses matschig neblige „Wir lieben uns oder auch nicht“ – Gesinge… aber manche waren wenigstens ein bisschen cool.
Heute glaubt Kollege Kollegah schon mit ein bisschen Zuhälterrap ne coole Sau zu sein… die coolen Säue sind nämlich heute die, die so tun als ob sie böse sind und Böses wollen…
Und ich will auch nicht über Geschmack und dessen Varianzen diskutieren…
Popularmusik ist heute auch nur noch für die Generation Snapchat. Nichtssagendes uninspirierendes Gedudel mit Texten, die den 12 – 20 jährigen nicht nur feuchte Augen sondern auch feuchte Schlüpper machen können… und dann zieht sich einem bei der ganzen durchfallartigen Singer/Songwriter-Scheiße der Enddarm in Knoten zusammen, den man nur mit einer Auswahl an Rock und Schwermetallmusik zu lösen vermag…
Und so singen bartwuchsfreie Jünglinge heute lieber James Bae oder Joris … BAE? JORIS? Leute das klingt schon wie ein biologisch korrekter Smoothie aus der Fruchtbar um die Ecke…
Während ich das schreibe bekomme ich Lust auf einen Whiskey und denke an Lemmy… und fürchte mich vor einer Zeit ohne Clapton…
Und natürlich spricht aus mir nur der Neid … der Neid kein Star zu sein und nicht die 15 Minuten Ruhm zu bekommen, die mir eine Plattenfirma zugesteht, die mich als verkaufbares Produkt in einer Schublade hat, die regelmäßig geleert und deren Inhalt durch den Schredder gejagt wird. Weil heutige Popmusik die Wertzeit eines Snaps hat…
Es war 2014 da mussten sich VOLBEAT einen Echo für Outlaw Gentlemen & Shady Ladies abholen… Ende der Durchsage…
Warum erwähnt er denn jetzt Iron Maiden nicht, die ja auch nen Echo bekommen haben, für The Book of Souls??? Ganz einfach… Metal – Ikonen sind außen vor, können mittlerweile machen, was sie wollen … und dienen halt eh nur als Alibi für den Veranstalter auch in die Richtung etwas zu machen…
Freiwild … (LOL)
Und dann Helene… der Geist, den man rief und den man jetzt nicht mehr los wird… denn hat man in den letzten Jahren die Echos mit vollen Armen an den Kanarienvogel verteilt… dann muss man jetzt jedes Jahr… ob man will oder nicht… selbst für ein Weihnachtsalbum auf dem Helene die Klassiker trällert muss noch ein Echo raus… was wurde da belohnt? Die Innovation auf die Idee zu kommen ein Album mit Weinachtsliedern zu machen… cool… gab’s ja noch nie…
Und ist eigentlich irgendwem aufgefallen, dass Udo Lindenberg bei seinem Playback so versteuert war, dass er sein Mikro kreisen ließ, während das Playback doch eigentlich Lippenbewegungen wollte?
Ein wunderbarer Zustandsbericht für Musik und Gesellschaft… ach und… Frau Schöneberger hab ich mir auch übergeguckt… mittlerweile…
Jens
COFFEEPOTDIARY.de | FGW
Das COFFEEPOTDIARY ist mein ganz persönlicher Platz für Entdeckungen, Gedanken und mehr. Entstanden aus der Idee meinen Kaffeekonsum zu dokumentieren ist es mittlerweile ein Blog mit ganz unterschiedlichen Themen.
0 Kommentare