Grüner Pullover und Drogeriemarkt-Sehnsucht

von Jan 19, 2018OMT0 Kommentare

So… geht weiter…

Einige von Euch werden Frau Müller kennen … Frau Müller das Kuckucksei im Lehrerzimmer wiederum hat zwei Söhne, deren älterer mir in dieser Woche ungewollt zur Seite sprang und einen der Gedanknknoten im Kopf auflöste.

Da war also H&M mit dem kleinen dunkelhäutigen Jungen in dem grünen Pullover mit der Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle“ oder so. Bämmm. Aufruhr im Digitalland… es drehte mal wieder alles durch, was sich berufen fühlte seine 2 Cent in den Aufregekommentarhut zu schmeißen und sich irgendwie äußern konnte. Und ich schwankte zwischen „Ja, das war unclever.“ und „Man muss aber auch aus jedem Scheiß ein Problem konstruieren.“

Und ja ich war geneigt diesen Text schon vor ein paar Tagen zu veröffentlichen. Noch in der Hochphase des Aufregers. Hab es dann aber gelassen.

Was da gleich an Wellen hochschlug, war mir dann doch etwas viel.

Und ja, ich kann verstehen, wenn sich Betroffene rassistischer Ausfälle und Angriffe über diese unsensible Darstellung erbosen und zurecht auf das Thema verweisen und hier einen neuerlichen notwendigen Anlass sehen auf die Missstände hinzuweisen.

Und ich saß da und dachte über meine Reaktion nach. Ich hab die Verbindung aus Aufdruck und dem Jungen in dem Sweatshirt gar nicht in einem möglichen rassistischen Zusammenhang gesehen. Ich dachte ganz unvoreingenommen und vielleicht sogar naiv eher daran, wie cool der Jung doch eigentlich ist und wie passend selbstbewusste Pose wohl sei… das war wohl zu kurz gedacht. Auf der anderen Seite beruhigt mich das dann aber auch wieder, wenn mir der rassistische Scheiß beim Anblick des Bildes nicht gleich einfällt, kann man ja auch positiv sehen…so wie Frau Müller bei folgendem Dialog mit dem Sohnemann:

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Was mich persönlich dann in den letzten Tagen so richtig überraschte war auch Folgendes… wieviel Bedeutung man der Eröffnung oder dem Vorhandensein eines Drogeriemarktes beimessen kann, war mir bis dato völlig unbewusst.

So wird es sich begeben, dass in relativer geografischer Nähe in einem Ort ein paar Kilometer Luftlinie entfernt ein ebensolcher Drogeriemarkt in einigen Wochen eröffnen wird.

Dies wiederum führt bei weiblichen Einwohnern schon jetzt zu nahezu euphorischen Ansätzen. Ja es kann kaum erwartet werden, dass eben dieser Drogeriemarkt seine Pforten öffnen wird.

Ich zitiere kurz: „Ihr braucht am Eröffnungstag keinen Sekt ausschenken, den wird man Euch aus Dankbarkeit mitbringen.“ Aha… okay… und „Ein Stück Großstadt ist dann auch hier.“ Große Worte für Zahnpasta, Deo und Windeln….aber bitte… kann man ja so sehen.

Alle paar Wochen verlasse ich die Heimstatt mit der Ansage „Ich geh shoppen“. Das heißt für den eingeweihten Teil der Sozialkontakte dann, dass ich ein Einzelhandelsgeschäft meiner Wahl aufsuche und diverse Produkte aus dem Drogeriesortiment auf Vorrat für die nächsten Wochen erwerbe. Dafür brauche ich allerdings nicht einen Drogeriemarkt. Ein gut sortierter Supermarkt reicht da meistens aus.

Was jetzt also genau ausschlaggebend für diese hoffnungsvoll frohe Erwartungshaltung ist, muss ich mir aus berufenem weiblichen Munde wohl nochmal erklären lassen.

Jens

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COFFEEPOTDIARY.de | FGW

Das COFFEEPOTDIARY ist mein ganz persönlicher Platz für Entdeckungen, Gedanken und mehr. Entstanden aus der Idee meinen Kaffeekonsum zu dokumentieren ist es mittlerweile ein Blog mit ganz unterschiedlichen Themen.

Jens

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