Markentreue? Absoluter Quatsch!?
Um diesen Post hab ich mich lange gedrückt und wollte ihn lange nicht schreiben. Die nachvollziehbare Argumentation vom Mario hat mich dann aber doch überzeugt. Warum sollte man nicht schreiben, was stört. Ich habe ein Produkt gekauft… mit dem Gedanken, dass es Werkzeug sein sollte, nicht Spielzeug. Und auch wenn 250€ für eine Kompaktkamera bestenfalls preisliches Mittelfeld ist, erwarte ich von einer Traditionsfirma wie NIKON nicht mehr und nicht weniger als Qualität, die ein Gerät im täglichen Gebrauch benutzbar macht, zuverlässig ist und mich bei meiner Arbeit unterstützt.
Markentreue ist irgendwie ein Relikt der Kinder der 80er und 90er? Oder sehe ich das falsch. Die Frage „Adidas oder Nike?“ wurde früher doch irgendwie emotionaler geführt und wenn man sich für eine Marke entschieden hatte, dann blieb man irgendwie auch dabei.
Gibt es sowas heute eigentlich auch noch?
Naja ich bin immer ein bisschen so gewesen. Jedenfalls was NIKON angeht. Überzeugt fotografiere ich seit Jahren mit Material von NIKON und hatte nie das Gefühl, dass ich irgendwie von der Marke weg wollte. Wie das so ist, gibt es immer wieder das eine oder das andere, was einen stört, aber man bleibt halt bei der Marke… aus Überzeugung.
So ging es mir auch, als ich mir im Spätsommer des letzten Jahres eine Kompaktkamera kaufen wollte. Die sollte Video können, WiFi, Foto natürlich und das halbwegs ordentlich. Ach ein schwenkbares Display wäre auch nicht schlecht. Und ein bisschen mehr Brennweite.
Das alles bot, neben diversen anderen Kameras eben die NIKON Coolpix S9900. Also die Kamera, die hier drunter auf dem Bild zu sehen ist.
Die ersten Bauchschmerzen mit dem Gerät kamen mir schon am Tag der ersten Lieferung. Ja, der ersten Lieferung. Das Drama mit der NIKON Coolpix S9900 begann schon da…
Ich packte das Ding aus, Akku rein, Speicherkarte rein… Anschalten………………………………………. Display schwarz… naja, nicht ganz… alle technischen Anzeigen die sich so an den Rändern des Displays befinden waren da…. Objektiv war auch offen… Auslöser drücken… tja… Bild schwarz… Diagnose meinerseits… Bildsensor tot… Anruf beim NIKON Service …
Erstmal das typische … Zurücksetzen auf Werkswerte etc. Das ganze Programm… Ergebnis: „Schicken Sie das Gerät zum Händler zurück und tauschen Sie es um.“ Ich bekam vom NIKON Service noch eine Mail mit der Bestätigung, dass der Fall als Garantie-Tauschgrund anerkannt ist. Also gesagt getan… Kamera zurück zum Händler… Umtausch. Hat reibungslos geklappt.
Die zweite NIKON Coolpix S9900 funktionierte dann auch ganz tadellos. Fotos, Videos, Zeitraffer … alles ziemlich cool und so, wie ich es haben wollte… dass NIKON keine Nachteule ist und im schwachen Licht nicht unbedingt hell leuchtet wissen wir ja schon länger… jedenfalls im Kompaktabteil ist das so… aber gut, kann ich mit leben… ansonsten bin ich überzeugt. Das kleine Ding hat mir gute Dienste geleistet.
Bis Mitte Januar 2016… auf einer Hunderunde bei Sonne und Schnee, wollte ich ein wenig Fotos und Video machen. Also die NIKON Coolpix S9900 eingepackt und ab ging’s…. aber HUCH! … was‘ das denn? Völlig weiße, überbelichtete Fotos…
Ein Gefühl von Halsschlagadern in der Größe von Abflussrohren war die Folge. Daraufhin Analyse…zuerst sucht man ja den Fehler bei seiner eigenen Unfähigkeit ein technisches Gerät zu bedienen…
Fotos im dunklen Kellerbüro funktionierten dann ja wieder… also alles auf Werkseinstellungen zurück… Neustart… bla bla bla… das volle Programm… Ergbenis… das Ding wollte draußen keine ordentlich belichteten Fotos machen…
Also dann doch leichte Zweifel am Gerät…. weitere Analyse… okay… das Teil blendet nicht ab… Blende immer offen… auch bei manuell eingestellter Blende… die NIKON Coolpix S9900 will nicht abblenden…
Gut, is ja noch Garantie drauf… also Anruf beim Händler… der Mitarbeiter im Service bei TECHNIKdirekt war sehr freundlich und hilfsbereit, verwies mich allerdings gleich an den NIKON Service. Na gut, der war ja beim letzten Mal auch sehr freundlich und hilfsbereit. Das war auch beim neuerlichen Anruf nicht anders.
Die freundliche Dame am Telefon bat mich um die Übersendung einiger Beispielfotos, nachdem ich ihr meine Diagnose erklärt hatte und bat dann in einer Mail dann um die Einsendung der Kamera beim zuständigen NIKON Service Point in Berlin.
Das Paket ging dann heute raus. Ich bin gespannt, wie es da weitergeht…
Im Fazit bleibt erstmal nur ein fader Geschmack der Enttäuschung. Enttäuschung über die Qualität eines Gerätes einer Marke, der ich seit diversen Jahren die Treue halte. Meine beiden D90 packe ich aus, schalte sie an und kann anfangen zu arbeiten… immer ohne Murren…
War jetzt früher doch alles besser?
Am Ende keimt dann doch der Gedanke auf… Wechsel zu Panasonic, Olympus, Sony … oder gar Canon?
Ich möchte hier drunter allerdings auch keine Kommentare lesen wie: „Ja, NIKON, war doch klar!“ Nein, war und ist es eben nicht… oder „Hättest gleich was anderes gekauft!“ Ja hätte ich machen können und hab ich nicht… wollte ich eben auch nicht und meine Forderung steht so auch gegenüber jeder anderen Marke:
"Ich will für mein Geld ein Gerät, dass zuverlässig funktioniert!" ... das gilt vom Smartphone bis zum Kühlschrank....
Jens
COFFEEPOTDIARY.de | FGW
Das COFFEEPOTDIARY ist mein ganz persönlicher Platz für Entdeckungen, Gedanken und mehr. Entstanden aus der Idee meinen Kaffeekonsum zu dokumentieren ist es mittlerweile ein Blog mit ganz unterschiedlichen Themen.
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