Wenn ich eins gerade merke, dann das, dass mir der Jahresrückblick für 2021 noch schwerer fällt, als der für 2020.
Ich habe um mich rum schon alles ausgeschalten, was ablenken könnte, Videos… alles mit Bild. Hier läuft gerade eine Pop-Dance-Playlist mit dem „Besten“ aus diesem Jahr, die mir zusätzlich vor Augen führt, dass man in der Fülle dessen, was einem so zur Unterhaltung musikalisch angeboten wird nicht mehr versuchen braucht, auch nur halbwegs den Überblick zu behalten. Naja… was solls… zum Glück gibt’s ja noch Metal und Roland Kaiser…. Und Diana Krall… und Till Brönner…
Wo wir aber gerade beim „Besten“ sind. Was war denn dieses Jahr so richtig gut? Ich bin gerade nicht einmal in der Lage das gesamte Jahr in meinem Kopf zu resümieren. Die ersten drei Monate sind fast völlig weg. Zumal relevante Fixpunkte fehlen. Das erste Quartal lief so vorbei ohne das irgendwas Auffälliges passierte oder überhaupt passieren konnte. Alles im Stillstand.
Die geschätzten Herren des geschätzten Motorrad Clubs haben auch in diesem Jahr keine offiziellen Feierlichkeiten durchführen können, in 2022 feiern sie ihr regionales 25jähriges Bestehen. Ich hoffe, das wird klappen…
Wenn mir dann bei den Beobachtungen des vergangenen Jahres eins immer wieder aufällt, dann, dass alle nur mit Wasser kochen und bei den meisten die Gewürze fehlen… und da wir hier am Ende des Jahres niemanden bashen wollen, bleibt die Aussage so nebulös.
Wirklich positiv war vielleicht, dass wir Anfang des Jahres in der hiesigen Gegend zwar unfreiwillig und alles andere als gewollt eine Ruhepause verschrieben hatten, die der eine oder andere zwar hinter vorgehaltener Hand aber trotzdem als ganz nett beschreiben würde.
Fakt ist jedenfalls, dass der Winter im Nordosten schon lange nicht mehr so ruhig gewesen ist, wie er es dieses Jahr war.
Was danach einsetzte war der gewohnte sommerliche Wahnsinn in Steigerung und mit ihm natürlich auch der selbige bei mir. Ich kann aus meiner Sicht jedenfalls nur soviel sagen… ich zolle meinen Kunden aus Beherbergung und Gastronomie höchsten Respekt und größte Anerkennung. Und so drehte sich mein Rad auch in diesem Jahr im Sommer schneller, als mir lieb war.
Und als der Sommer vorbei war, war es Herbst und jetzt ist das Jahr vorbei. Im November waren wir nochmal 10 Tage weg… Dresden, Halle, Brandenburg. Das war wirklich schön und durchaus entspannend… Ich brauch ja keine Flugreisen um mich irgendwie entspannen zu können.
Was sonst so war… tja, das zweite Jahr Corona… damit hat wohl so auch keiner gerechnet.. und so wie es aussieht, wird es wohl auch ein drittes Jahr werden, in dem ein Thema alles beherrschen wird, uns deutlich gemacht werden wird, wie schwer Politik doch ist, wenn es um mehr geht als um Maskendeals in die eigene Tasche. Allein Markus Lanz wird sich um die Themen seiner Sendung keine Sorgen machen müssen, auch wenn er auf Neu-Minister Lauterbach nun nicht mehr so oft zählen kann.
Was das alles bedeutet, wissen wir noch gar nicht, denn wenn wir eins gelernt haben dürften in diesem Jahr: Wir wissen, dass wir nichts wissen. Alles wird immer anders und wenn wir eins nicht wagen sollten, dann sind das Vorhersagen auf die nächsten Monate.
Und so ist das Jahr 2021 gerade wegen seiner Unberechenbarkeit und Unvorhersehbarkeit gefühlt noch beschleunigter als es die letzten Jahre eh schon waren.
Nicht unerwähnt soll aber sein, dass ich außerordentlich dankbar dafür bin, dass mein allernächstes Umfeld von den ganz großen Katastrophen verschont geblieben ist. Niemand aus meinem ganz nahen Umfeld ist von Corona gesundheitlich schwer betroffen gewesen und auch sonst hielten sich die rein gesundheitlichen Ungemache in Grenzen.
Zu unserem großen Glück geht es den beiden Vierbeinern Mia und Paul sehr gut und trotz deren Talent immer wieder für Schreckmomente und Beinaheherzstillstände zu sorgen gab es in diesem Jahr keine kleineren unnd größeren Mißgeschicke. Leider ist die kleinste unserer felligen Begleiter in diesem Spätsommer von uns gegangen. Suse hatte sich sehr schnell in mein Herz geschlichen, weil sie die mit Abstand liebste Katze war, die ich je kennenlernen durfte. Die letzten Jahre mit ihr waren ganz wunderbar und ich werde nie vergessen, wie gern sie auf mir gesessen, gelegen und geschlafen hat.
Was ich aber auch an mir bemerke ist, dass ich den Weggang aus unserer Welt des von mir überaus geschätzten Gerhard Mantz noch immer als emotionale Last spüre. Gerhard war einer der sympathischsten Menschen, die ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte und ich hätte gerne noch viele Gespräche mit ihm geführt. Auf sowas nimmt das Schicksal aber eben manchmal so gar keine Rücksicht.
Rücksicht ist ein gutes Thema…. Und so langsam merke ich, dass ich doch in den Schreibflow komme, den ich oft so vermisse. Schreiben als Output meiner wirren Gedanken ist mir nach wie vor unheimlich wichtig. Sicher, ich hab mich in diesem Jahr an die konsumentenfreundlichere Form der Audioaufnahme meiner Gedanken gemacht, aber Schreiben ist halt so die Basis, mit der ich angefangen habe.
Rücksicht… macht im Übrigen Wege breiter. Gelernt haben wir diesen Satz in diesem November am Elberadweg in Dresden, der gefühlt eine der gefährlichsten Rad-/Fußwegkombinationen des Landes sein dürfte. Der Satz muss aus einem Dresdner Stadtbediensteten im Verkehrsamt geflossen sein und wurde dann auf Schilder gedruckt um etwas zu beruhigen, was kaum zu beruhigen ist, erst recht nicht seit man Elektromotoren und Akkus an Fahrräder schraubt und die Dinger mit motorisch untalentierten Bedienern über 30km pro Stunde schnell fahren lässt.
Ich wollte gerade die Dance-Playliste mit ein paar bissigen Kommentaren ins Aus befördern und richtige Musik anmachen… da taucht doch so eine mit Autotune massakrierte Version einer alten ATB Nummer auf. Kennt noch einer ATB? Andreas Tanneberger? Fand ich mal ganz nett für ne Weile. So als erträgliches Beiwerk zu richtiger Musik.
Heute kenne ich nicht mal die Namen die hier so neben den Musiktiteln stehen… Was aber wohl gefühlt immer noch gern in dem Genre gemacht wird ist das Recycling von dem, was schon da war… Wiedererkennung fördert scheinbar die Erfolgsaussichten. Und für die paar Euro, die man mit dem Zeugs macht, muss man auch nichts ganz Neues machen…
Die Club- und Tanzmusik-Szene tut mir natürlich leid, ist sie doch massiv von Corona betroffen, von daher…. Lassen wir Milde walten und erfreuen uns an dem, was uns da zu Ohren kommt. Immer noch angenehmer als der Mainstreampop…
Was übrigens auch nicht unerwähnt bleiben darf, wir waren im Kino…. Zu James Bond… Daniel Craig… sehr sehr gut…
So, was sagen wir denn nun zum Jahr 2021. Genauso bescheiden wie 2020 oder noch schlimmer? Ist die Tatsache keinen Impfstoff zu haben schlimmer als die Klarheit, dass uns der Mist auch mit Impfstoff noch ne ganze Weile begleiten wird?
Auffällig ist, dass die Corona Situation aufzeigt, wo es in der Gesellschaft so ruckelt und knarzt… und hier scheinbar als Katalysator für das wirkt, was sowieso da war…
Ich persönlich bin ein großer Freund von Impfungen und habe da auch wenig Berührungsängste… noch nie gehabt und bin dahingehend recht offen. Ich muss aber auch niemanden missionieren und von meiner Einstellung überzeugen…
Ich muss aber auch genauso wenig mit Menschen anderer Meinung darüber diskutieren.
Ich bin zwar immer gern lernbereit und überzeugbar… allerdings haben dahingehend nur Personen mit eindeutiger Expertise und guten Argumenten eine Chance.
Von daher gerne die Mikrochips mit 5G und DNA-Tuning…. Wenn’s was bringt, warum nicht.
Wenn wir nämlich auf eins aufpassen müssen, dann darauf, dass wir bei den ganzen blockierten Schreihälsen unseren Humor und unsere offene und entspannte Art nicht verlieren.
Wenn wir hier nämlich schon seit gut zwei Jahren knietief in der Gülle rumwaten, dann sollten wir nicht auch noch versuchen den Kopf in den Sand zu stecken, sondern denselben lieber hoch halten und einen ordentlichen Kaffee trinken.
Was mir gerade auffällt, ich hatte in den Jahresendgedanken 2020 geschrieben, dass ich wieder anfange mit Podcasten…. das hab ich auf alle Fälle schonmal eingehalten…
Apropos Kaffee trinken. Da fällt mir natürlich sofort auf, wie wenig Sinn Vorsätze für das neue Jahr machen. Wie so oft will ich viel mehr bloggen und Content produzieren und auch das steht für 2022 auf meiner Liste dessen, was neben des Brötchenverdienens noch passieren soll…. Dazu kommen noch ein paar andere Sachen, an denen ich ein bisschen mehr Spßa gefunden habe.
Was mir da in dem Zusammenhang gerade einfällt ist das, was mir vorhin bei -5°C im Garten durch die Hirnrinde fegte. Ich hab immernoch Spaß an Social Media und deren Kanälen, was allerdings weg ist, ist der Druck da gewissen Zahlen und Wachstum produzieren zu wollen und was mir gerade die letzten Wochen so aufgefallen ist… ich produziere Content so, wie ich ihn gern hätte und dabei ist mir auch hier Mainstream und das „was so funktionieren soll“ ziemlich egal.
Da kommt sowieso gerade ein bisschen die Gelassenheit hervor, die Sachen, die man zum Spaß macht auch genau mit Spaß anzugehen. Die Weisheit des Alters schleicht sich da mittlerweile an. Auch ganz nett… solange die sich mit der Gelassenheit und Verrücktheit des Kreativen zusammentut, könnte da was draus werden.
Wie Ihr seht, sehe ich das alles nicht so eng und grau, wie es hier vielleicht phasenweise rüberkam. Alles in allem könnte das Jahr 2022 aber durchaus wieder etwas normaler werden… und wenn wir dazu auch noch zweimal zur Impfung dackeln sollten, dann ist das auch nicht sooo schlimm, wie uns einige einreden wollen.
Ich hätte ja Bock das Jahr 2022 zum Jahr der „Rückkehr des gesunden Menschenverstandes auszurufen“ …. und ja, uns Verrückten steht es zu auch mal mit unseren Wünschen so richtig zu übertreiben, denn ja ich weiß, grassierende Verdummung und Schwachsinn sind die schlimmeren Seuchen unserer Zeit.
Und vielleicht macht es ja mehr Sinn ein bisschen verrückt als verbissen und verbohrt zu sein. Jedenfalls ist das ein netter Denkansatz, finde ich.
Apropos nett. Ich muss das hier noch loswerden… Highlight des Jahres waren sicherlich die Herbsttages direkt neben dem blauen Wunder in Dresden und vier Abende im Schillergarten. Warum das noch raus muss? Nunja, der Schillergarten ist eines unserer Lieblingsrestaurants. Optisch, kulinarisch und menschlich ist der Schillergarten absolut einzigartig und großartig… ich kann nicht anders…
So… und nun? Was kommt 2022? Was denkt Ihr?
Ich sag mal so. Worauf ich mich freue. Auf ein weiteres tolles Jahr mit Anja und den Hunden, auf Gesundheit, auf meine Kunden, auf meine Freunde und sozialen Kontakte, auf Begegnungen und Gespräche, auf Content, den ich produzieren kann, auf Altes, was weitergeht und Neues, das passieren wird, mehr Fotografie, mehr Kunst, mehr Kommunikation… mehr von allem… kann ja nur besser werden… und jeder, der ein bisschen meinen Weg begleiten will, sei eingeladen offen und freundlich mitzugehen.
Ich hatte ja, bevor ich hier anfing zu schreiben in meinen #AbendKaffeeGedanke(n) gepostet, dass ich hier jetzt den Jahresrückblick schreibe und es zäh läuft…und es ist ausgesprochen niedlich, wie oft die Reaktion kam „Schieb es auf Corona“ oder „Schuld ist Corona“ … also wehrt Euch nicht dagegen, wir sind alle gleich bescheuert! Und das ist auch gut so…
Das Schlimmste, was uns passieren würde, wäre, wenn sich, Star Trek sei hier ausdrücklich ausgeschlossen, diverse Science Fiction Filme als „Dokumentationen der Zukunft“ erweisen würden…
Jetzt läuft hier übrigens gerade das Video von Taylor Swift mit Robbie Williams, wie sie im Wembley Stadion „Angels“ singen… großes Entertainment…
Achja… und Miteinander ist wahrscheinlich besser als gegeneinander…
Jens
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